Artikel 16

(1) Die Länder können in Angelegenheiten, die in ihren selbständigen Wirkungsbereich fallen, Staatsverträge mit an Österreich angrenzenden Staaten oder deren Teilstaaten abschließen.

(2) Der Landeshauptmann hat die Bundesregierung vor der Aufnahme von Verhandlungen über einen solchen Staatsvertrag zu unterrichten. Vor dessen Abschluß ist vom Landeshauptmann die Zustimmung der Bundesregierung einzuholen. Die Zustimmung gilt als erteilt, wenn die Bundesregierung nicht binnen acht Wochen von dem Tage, an dem das Ersuchen um Zustimmung beim Bundeskanzleramt eingelangt ist, dem Landeshauptmann mitgeteilt hat, daß die Zustimmung verweigert wird. Die Bevollmächtigung zur Aufnahme von Verhandlungen und der Abschluß des Staatsvertrages obliegen dem Bundespräsidenten auf Vorschlag der Landesregierung und mit Gegenzeichnung des Landeshauptmannes.

(3) Auf Verlangen der Bundesregierung sind Staatsverträge nach Abs. 1 vom Land zu kündigen. Kommt ein Land dieser Verpflichtung nicht rechtzeitig nach, so geht die Zuständigkeit dazu auf den Bund über.

(4) Die Länder sind verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, die in ihrem selbständigen Wirkungsbereich zur Durchführung von Staatsverträgen erforderlich werden; kommt ein Land dieser Verpflichtung nicht rechtzeitig nach, so geht die Zuständigkeit zu solchen Maßnahmen, insbesondere zur Erlassung der notwendigen Gesetze, auf den Bund über. Eine gemäß dieser Bestimmung vom Bund getroffene Maßnahme, insbesondere ein solcherart erlassenes Gesetz oder eine solcherart erlassene Verordnung, tritt außer Kraft, sobald das Land die erforderlichen Maßnahmen getroffen hat.

(5) Ebenso hat der Bund bei Durchführung völkerrechtlicher Verträge das Überwachungsrecht auch in solchen Angelegenheiten, die zum selbständigen Wirkungsbereich der Länder gehören. Hiebei stehen dem Bund die gleichen Rechte gegenüber den Ländern zu wie bei den Angelegenheiten der mittelbaren Bundesverwaltung (Artikel 102).

(6) (Anm.: aufgehoben durch BGBl. Nr. 1013/1994)

第16条

(1) 諸州は、その独立した管轄範囲に係る事項において、オーストリアに隣接する諸国または、それらの一部である諸州と条約を締結することができる。

(2) 州知事は、その協議の開始の前にそのような条約に関し、連邦政府に報告しなければならない。その締結の前に、州知事は連邦政府の同意を得なければならない。同意に関する請求が連邦首相府に到達した日から8週間内に、同意が拒絶された旨を、連邦政府が州知事に通告しない場合は、同意は与えられたものとみなされる。協議の開始および条約の締結のための授権は、州政府の提案に基づき、州知事の副署を伴う、連邦大統領の責務である。

(3) 連邦政府の要請にて、第1項に従った州による条約は、解除通告されるものとする。州がこの義務に適時に従わないならば、管轄権は連邦に移転する。

(4) 諸州は、その独立した管轄範囲内で条約の執行のために必要となる措置を取る義務があり、州が、この義務に適時に従わない場合は、そのような措置のための、特に、必要な法律を発行するための、管轄権は連邦に移転する。この規定、特に、そのように発布された法律または、そのように発布された規定に適合する、連邦により取られた措置は、必要な措置が取られ次第、無効となる。

(5) 同様に、連邦は、国際法上の条約の執行に際して、諸州の独立した管轄範囲に属しているような事項においても、監督権を有する。これにより、連邦は、間接的連邦行政(第102条)に関する事項において諸州が有するのと同じ権限を有する。

(6) (削除)

Art. 16.

(1) In matters within their own sphere of competence the Laender can conclude treaties with states, or their constituent states, bordering on Austria.

(2) The Governor must inform the Federal Government before the initiation of negotiations about such a treaty. The Federal Government's approval must be obtained by the Governor before their conclusion. The approval is deemed to have been given if the Federal Government has not within eight weeks from the day that the request for approval has reached the Federal Chancellery told the Governor that approval is withheld. The authorization to initiate negotiations and to conclude the treaty is incumbent on the Federal President after the recommendation of the Land Government and with the counter-signature of the Governor.

(3) Treaties concluded by a Land in accordance with para. 1 above shall be revoked upon request by the Federal Government. If a Land does not duly comply with this obligation, competence in the matter passes to the Federation.

(4) The Laender are bound to take measures which within their autonomous sphere of competence become necessary for the implementation of international treaties; should a Land fail to comply punctually with this obligation, competence for such measures, in particular too for the issue of the necessary laws, passes to the Federation. A measure taken by the Federation pursuant to this provision, in particular the issue of such a law or the issue of such an ordinance, becomes invalid as soon as the Land has taken the requisite action.

(5) In the same way the Federation is in the case of implementation of international treaties entitled to supervision also in such matters as belong to the Laender's own sphere of competence. The powers vested in the Federation as against the Laender are in this instance the same as in matters pertaining to indirect Federal administration (Art. 102).

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